Kiesgrube in Aldersbach wird entdeckt !
Der 1.Vorsitzende des neuen Stock Car Clubs, Alois Heigl hatte Ende Okt.72 auf Höhe der heutigen Rennstrecke einen Unfall. Ein Colly ist ihm ins Auto gelaufen, beim Ausweichversuch überschlug er sich mehrmals – Auto Totalschaden – Hund tot – Heigl leicht verletzt. Bei der Suche nach dem Besitzer des Hundes entdeckten Heigl und Stefani die Kiesgrube. In der Mitte ein kleiner See in dem viel Müll lag, von alten Matratzen bis hin zu einer ausgeschlachteten VW Käfer-Karosse. Der Hundebesitzer, ein „Aussteiger“, von dem nichts zu holen war, wohnte in dem alten, über der Kiesgrube gelegenem Hof. Schnell war der Besitzer der Kiesgrube, Fa. Otto Baumgartner in Rossbach, ermittelt. Mit ihm, zum Glück auch ein Motorsport-Fan, war man schnell einig. Die ersten provisorischen Umbauten wurden in Angriff genommen.
1973
Fa. Imbiss Ries seit der ersten Veranstaltung in Aldersbach dabei: Im Sommer 73 kamen Mariele und Norbert Ries zu Alois Heigl nach Albersdorf, dieser glaubte sie wollen sich für das anstehende Rennen als Fahrer anmelden, weit gefehlt, sie bewarben sich für den Verkauf an der Rennstrecke. Es entwickelte sich im laufe der Jahre zwischen den Verantwortlichen des SCC Aldersbach und der Familie Ries nicht nur eine sehr gute Zusammenarbeit, sondern auch eine echte Freundschaft. Als der SCC Aldersbach Ende der 70iger durch hohe Umbaukosten und verregneter Veranstaltungen in finanzielle Schieflage geriet, leistete die Fa. Ries eine höhere Sonderzahlung, welche über die Jahre auf das Standgeld angerechnet wurde. Als Dank und Anerkennung wird ihnen von der Vorstandschaft das alleinige Verkaufsrecht auf Lebenszeit zugesichert. Auch mehrere Mitglieder leisteten Sondereinlagen, welche nach einger Zeit mit Zinsen zurückbezahlt wurden. Mariele und Norbert sind seit vielen Jahren Ehrenmitglieder in unserem Verein.
Das erste Rennen in Aldersbach fand dann am 07.Okt.73 statt .Der Zuschauerhang war fast noch im Urzustand, er hatte eine Wölbung nach vorne, zur Rennbahn hin. Vorsitzender Heinz Stefani auf dem Die Besucher kletterten wie Gämsen darauf herum, die gut 5000 verteilten sich übers ganze Gelände, standen auf der Straße zum Hof, oder in der Fahrerlagerkurve, dicht an der Rennstrecke,“ abgesichert“ durch Balken entlang der Straße, hier raste Franz Zöls-Wurschtl genannt, gegen einen Balken, dieser wirbelte herum, die Zuschauer sprangen wie beim Seilhüpfen hoch, das Auto zwischen durch und landete unterhalb der Böschung auf der anderen Straßenseite. Unfallstelle etwa bei heutigem Ampelstart. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt!! Ein ca. 40 cm hoher Erdwall in der Fahrerlagerkurve und Schwarzbauerseite (siehe Bild re.und unten) „schützte“ die restlichen Zuschauer. Hier befand sich auch die Rundenzählung, postiert auf einem Traktoranhänger, 12-14 Pers.mit Zettel und Kugelschreiber bewaffnet, pro Runde gabs einen Strich. Am Start war bei dieser Veranstaltung Blick vom Start auf die Fahrerlagerkurve und die Zuschauer auf der Straße zum Dullingerneben den oben erwähnten Fahrern auch schon Alfons Filberich aus Aldersbach.
Für die Bauweise der Fahrzeuge gabs noch keine verbindlichen Vorschriften, so fuhren die meisten ohne Sturzbügel, oder klemmten ein 10er Kantholz zwischen Kardantunnel und Dach fest, unterm Dach wurde ein ca 30 cm langes Brett eingekeilt, fertig war der „Überrollkäfig“. Die „Profis“ benutzten hier schon Baustützen und eine Blattfeder unterm Dach. Ebenso gabs kein Rennen- Stop, die tollkühnen Fahrer verliesen ihr umgestürztes Fahrzeug, meist Kugelporsche = VW Käfer und stellten es eigenhändig unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer – Hau ruck….- wieder auf die Räder, und weiter ging die wilde Jagd.
Zuschauerhang wird umgebaut.
Mit Unterstützung der Gemeinde Aldersbach/Bürgermeister Josef Kiermeier wurde in einer 14 Tage dauernden Aktion im Frühjahr 1974 der Hang und die Rennbahn verbessert. Gut ein Dutzend Helfer sowie zwei Schubraupen waren im Einsatz. Da gabs noch viel Schrott. Blick auf den teiweise umbeb. ZuschauerhangDer Zuschauerhang ist bis heute so ähnlich geblieben, die Rennbahn wurde mehrfach verändert und damit schneller und durch höhere Außen-Innenwälle auch sicherer.
1974
Im Jahr 1974 wurden gleich 3 Veranstaltungen durchgezogen.
Im Mai – Juli und Okt.74 veranstalteten die Macher vom inzwischen als Stock Car Club Aldersbach-Frauendorf benannten Verein die erste Bay.Team- Meisterschaft. 90 Piloten kämpften um den Titel ! Den Sieg holte sich das Team Ratzesberger-Henhart mit 130 Punkten vor Team Weber Simbach/Inn 119 P. und Team Kroiß -Schadham/SCC Aldersbach 117 P. Den krönenden Abschluss bildeten bereits damals schon zwei Vernichtungsläufe, in der unverbauten Kl. (gut 50 Teilnehmer) siegte Franz Zöls, vor Josef Mühlbauer(SCC Aldersbach) in der Start Nr 106 Ludwig Berger mit seinem ersten verbauten . Auf dem Dach der -Scmiermaxe- verbauten Kl. siegte Ludwig Berger (Bild li.damals nochStart Nr. 106) vor Ernst Jungwirth ( SCC Aldersbach) und Johann Bauer-Osterhofen.
Bei diesen Rennen waren auch schon Fahrer aus der Region Ingolstadt dabei, einer viel besonders auf,nämlich beim tanken in Vilshofen. Es handelt sich um einen nicht ganz perfekt sprechenden Jugoslawen, er reiste mit seinem Stock Car auf der Straße an, dessen Tank dann in Vilshofen ziemlich leer war. Bei der Fa.Röhr an der B 8 fuhr er beim Tankwart vor, dieser öffnete den Tankdeckel, was er sah, war gähnende Leere. Der Fahrer nahm dem Tankwart die Zapfpistole mit den Worten ab -gib her, bist a bissal blind, öffnete die hintere Beifahrertüre, zog den Schlauch ins Innere,denn dort befand sich bei dem bereits umgebauten Fahrzeug der Tank. Nach Aussagen des Fahrers viel dem Tankwart die Kienlade herunter, so blöd hat scho lang koana mehr gschaut, erzählte er uns.
Trotz Regen beim Mai- und Oktoberrennen kamen durchschnittlich 5 – 7000 Zuschauer pro Veranstaltung. Die Presse war voll des Lobes, die Redakteure, und auch wir gaben immer“ einige“ Zuschauer mehr an, macht sich gut, dachten wir alle. Es kommt meistens anders als man denkt – plötzlich stand ein Herr vom Finanzamt beim Vorsitzenden Alois Heigl vor der Türe, viele tausend DM waren nach dessen Schätzung lt. Zeitundsberichte fällig. Dank der gut geführten Kassenbücher des damaligen Vereins- und zugleich auch Gemeindekassier Hermann Urlbauer bekam der Verein einiges wieder zurück. Es ergingen Spenden an BRK – FFW. und Kindergarten. Von nun an kassierte aber auch Vater- Staat bei jeder Veranstaltung, bis heute, kräftig mit.
Erste Gespräche der Vorstände, der inzwischen zahlreich gegründeten Vereine, bezüglich eines Dachverbandes.
1975
Am Sa.Abend 14.Juni 1975 einen Tag vor der nächsten Veranstaltung im Aldersbacher Kessel, fand im Bräustüberl-Saal die erste Gründungsversammlung des späteren BSCV-Bay.Stock Car Verband- statt. Mit von der Partie waren damals schon Namen wie Richard Langlechner, Werner Maas, Martin König, Karl Heinz Stefani, Alois Heigl usw. Am 25 April 75 wurde der SCC Aldersbach im Vereinsregistergericht in Passau angemeldet und als Stock Car Club Aldersbach-Frauendorf e.V eingetragen.Wir waren der erste eingetragene Stock Car Verein in Deutschland. Es dauerte Monate bis alles durch war.